Montag, 6. Juni 2016

Día de la madre

Am Freitag, den 27.5 war in Bolivien der offizielle día de la madre. Da sowohl Philipp als auch ich an dem Tag noch auf Reisen waren, hatten wir beschlossen, am Sonntag nachträglich zu feiern.
Also bereiteten wir ein leckeres Frühstück mit Pancakes vor und backten gemeinsam Pizza. Nachmittags sind wir dann Volley und Tischkicker spielen gegangen.
Am Montag, den 30.5 gab es am Abend eine kleine Feier zu Ehren der Profesorinnen, die von den Profesoren vorbereitet wurde.
Als wir in den Raum reinkamen, war bereits alles geschmückt und eingedeckt und an der Tafel stand "Felizidades Mamás!"
Zuerst gab es für alle etwas zu essen und ein Glas Sekt zum anstoßen. Danach wurden einige Reden gehalten und Glückwünsche ausgesprochen.
Nachdem dann die Männer ihre Skills im musikalischen Bereich ausgepackt hatten, wurde gemeinsam getanzt und die ein oder andere Kirusilla getrunken. Wir hatten alle viel Spaß an dem Abend!





Gracias por todo, Mami. Te quiero mucho <3<3<3




Día del maestro

Claro que si, gibt es auch für die Lehrer/innen einen speziellen Tag.
Montag, den 6.Juni war es soweit.
Als ich in den Kindergarten kam, wurde ich mit Konfetti begrüßt. Die Kinder umarmten mich und auch die Eltern sprachen mir Glückwünsche aus und bedankten sich bei mir, für meine Hilfe.
Jeder Profe bekam eine kleine Torte, die wir aßen, bevor es rüber in die Cancha der Grundschule ging, wo alle Bildungseinrichtungen Sopachuys zusammenkamen, um an der Messe teilzunehmen und gemeinsam für die Lehrer zu singen, zu tanzen und Dinge aufzuführen.
Es war ein wirklich sehr schöner Vormittag mit vielen Umarmungen von den Kleinen und haufenweise Rosen als Dankeschön.
Am Nachmittag wurde dann in der Cancha Basketball oder Fußball gespielt und abends gab es natüürlich eine Party für alle Lehrer/innen in einer Karaokebar.
Zuerst gab es wieder etwas zu essen und danach wurde getrunken, getanzt und viiel gelacht.
Endlich mal ein Tag, der auch uns Freiwilligen betroffen hat, hihi. :D

der beste kleine Bruder!

Die Geschichte zu dem Bild:
Dieses Mädchen kam zu mir, um mir zum día del maestro zu gratulieren. Als sie mich umarmte, schaute sie mich total traurig an und fragte mich, ob ich gehen muss. Ich versuchte ihr zu erklären, dass wir noch ein wenig Zeit gemeinsam verbringen, bevor ich zurück zu meiner Familie in Deutschland fliege und eine neue Voluntariern kommt. Daraufhin fing sie an zu weinen und sagte, dass ich nicht gehen darf und ich bei ihr bleiben soll, da sie keine andere Voluntarierin haben will, außer mich und sagte mir, dass sie mich unglaulich vermissen würde. Das Foto war ihr Wunsch, als Erinnerung an mich.
Diese Kinder sind mir so ans Herz gewachsen und der Abschied wird mir soo schwer fallen :(

Die Abi-Klasse beim Tanzen für die Lehrer :D

Meine Schätze <3

Feliz dia, Profes!


from deep in the jungle

Das Wochenende vom 20.-22. Mai bekamen wir in Sopachuy Besuch von Vera und Suzi aus Monteagudo, um gemeinsam die Geburtstage von der Voluntarierin Luisa und meinem Gastbruder Lenin, zu feiern.
Am Sonntag hieß es für Suzi, Vera und mich jedoch früh aufstehen, da wir mit der Flota nach Sucre fahren mussten, von wo aus am Nachmittag unser Flieger nach LaPaz ging. In LaPaz angekommen war es arschkalt und so beschlossen wir nur noch schnell lecker essen zu gehen und dann direkt ins Bett. Außerdem startete ja am nächsten Morgen um 7 Uhr unser Propella-Flugzeug, Richtung Amazonas. Mit der Landung in Rurrenabaque begann dann auch schon unser kleines Abenteuer.
Am Dienstag fuhren wir 3 Stunden mit dem Jeep nach Santa Rosa, von wo aus wir mit einem Kanu weitergefahren sind. Direkt beim Losfahren, konnten wir Kaimane und rosa Flussdelfine beobachten, die neben uns herschwammen. Nach ca. 3 Stunden auf dem Wasser, kamen wir dann endlich an unserer Unterkunft (unmittelbar am Fluss gelegen) an. Während der Kanu-Tour bewunderten wir die Artenvielfalt. Kaimane, Wasserschweine, rosa Delfine, Brüll-/Totenkopf-/Kapuzineraffen, gelb-blaue Aras und viele andere Vogelarten.
Für mich war jedoch das Highlight die hautnahe Begegnung mit den kleinen Äffchen, die uns einen kurzen Besuch auf dem Kanu abgestattet haben, um uns von unserem Schoß die Kekse zu klauen.
Nachmittags sind wir dann mit dem Kanu zu einer Farm in den Pampas gefahren, wo wir gemeinsam den Sonnenuntergang genossen haben.
Nach dem Abendbrot ging es noch einmal los, um die leuchtenden Krokodilaugen zu erkunden und vor allem den atemberaubenden Sternenhimmel zu bewundern. Es war einfach ein unglaubliches Gefühl mitten in der Nacht ohne jegliche Lichter und Stadtgeräusche durch den Dschungel zu fahren.
Nach einer etwas ungemütlichen Nacht (da wir weder Decken noch Kissen hatten, habe ich mir mit Vera ein kleines Bett und eine dünne Decke geteilt) ging es nach einem leckeren Frühstück direkt los zum Anaconda-Gebiet, wo wir 2 Stunden mit undichten Gummistiefeln durch einen Sumpf???? gestiefelt sind mit der Hoffnung eine Anaconda zu Gesicht zu bekommen. Die Wahrscheinlichkeit während dieser Jahreszeit beträgt angeblich 70%, wir gehörten leider zu den 30% Prozent die Pech hatten und sich mit einer leeren Schlangenhaut zufrieden geben mussten.
Nach dem Mittag ging es dann los zum Piranha-Sportfischen vom Kanu aus. Wir sind zu 3 speziellen Stellen gefahren und jeder bekam ein paar Stücke Fleisch und ein Holzstück mit einem Faden dran, an dem am Ende ein Haken befestigt war (die "Angel"). Petri Heil - Die Jagd ging los! Nach wenigen Minuten zogen wir einen FIsch nach dem anderen aus dem Fluss, um sie letztendlich doch wieder zurückzuschmeißen. Kurz vor Schluss zog unser Guide Ernesto dann einen gelben Piranha aus dem Fluss und zeigte uns dessen Zähne; da war für uns die Entscheidung gefallen, ganz schnell die Haken einzuziehen und wieder zurück zum Hostel zu fahren.
Diesen Abend haben wir mit Rage spielen verbracht und sind dann ins Bett, um am nächsten morgen pünktlich um 5:30 mit dem Kanu rauszufahren, um den Sonnenaufgang anzuschauen. Danach entdeckten wir in einer kleinen "Bucht" Baby-Kaimane und unser Guide fragte uns ganz entspannt, ob wir mal einen auf die Hand nehmen wollen? Wir 9 Mädels waren natürlich hin und weg und kaum hatten wir die Anwort ausgesprochen, lag Ernesto auch schon im Sand und rief "I got one" / "Tengo unito" :D Nachdem wir alle einmal ein Foto mit dem Kleinen gemacht hatten, ging es weiter an eine Badestelle, wo wir die Möglichkeit hatten zu baden.
Nach einer guten halben Stunde fuhren wir wieder zurück zur Unterkunft, um dort zu Mittag zu essen und dann gestärkt die Rückreise nach Rurrenabaque anzutreten, wo wir am späten Nachmittag müde aber auch glücklich & zufrieden angekommen sind.
Am nächsten Morgen ging trotz starken Regen unser Flug nach LaPaz, wo die Alpaca-Läden förmlich darauf warteten uns pleite zu machen :D
Nach einem kompletten Tag shopping, gingen wir lecker italienisch essen und sind dann mit der Flota nach Sucre gefahren.


up to the jungle

Rollertour in Rurrenabaque - ein bisschen Spaß muss sein

Das war während unserer Tour unser Fortbewegungsmittel

Kaimane und Wasserschweine


Sonnenuntergang

Sonnenaufgang

Haut einer Anaconda

unsere Unterkunft mittem im Dschungel

Die Duschen/Toiletten

Unser Guide Ernesto mit einem gelben Piranha

Petri Heil!

Die Mädels <3



Baby-Kaiman :)

Gefühlslage kurz vor Schluss..

(verfasst am 18.05.2016)
Wenn mich am Anfang des Jahres jemand gefragt hat, wie es mir mit Heimweh ergeht, habe ich meistens geantwortet, dass ich zwar meine Familie und meine Freunde aus Deutschland vermisse, aber mich in meiner neuen Heimat so gut eingelebt habe, dass mir meistens die Zeit fehlte, über Deutschland nachzudenken. Hätte man mich vor 3 Monaten gefragt, ob ich jetzt lieber zu Hause wäre, wäre meine Antwort ein klares "Nein!" gewesen, da ich zu gespannt war, was mich hier noch alles erwarten würde.
Mittlerweile, kurz vor Schluss meines einjährigen Einsatzes in einem kleinen Dorf mitten in einem Entwicklungsland, hat sich meine Gefühlslage komplett geändert. In meinen ersten Monaten hier habe ich immer geplant, wie lange wohl mein Deo-/oder Zahnbürstenvorrat noch halten wird und jetzt denke ich meistens nur noch, "ach, sind doch nur noch 10 Wochen, das reicht locker alles." Auch fange ich manchmal einfach an zu weinen, wenn ich in der Flota sitze und durch Boliviens atemberaubende Landschaft fahre, weil ich einfach nicht weiß, ob und wenn, wann, ich wieder zurückkommen kann. Ich habe hier viele neue Menschen kennengelernt, eine 2. Familie bekommen und eine komplett anderes Leben gelebt. All das wird mir unglaublich fehlen, wenn ich wieder in Deutschland bin.
Ich habe nicht einen kurzen Moment lang bereut, diese Entscheidung getroffen zu haben und trotz vieler Höhen und Tiefen, würde ich immer sagen, dass dieses Jahr eines der besten Jahre meines Lebens war.
Meine Tage hier in Bolivien sind somit gezählt und alles was jetzt noch ansteht, sind wenige Arbeitstage und hoffentlich noch schöne Momente mit meiner Familie hier. Ende Mai steht die Amazonastour an, die ich gemeinsam mit 4 anderen Freiwilligen machen werde und danach heißt es auch schon "packen, packen, packen". Anfang Juli reisen wir dann nochmal und dann werde ich mit meiner Gastfamilie meinen Geburtstag verbringen und mich von ihnen verabschieden. Daran darf ich jetzt noch gar nicht denken, es wird mir unglaublich schwer fallen, diese Menschen zurückzulassen..
ABER! Ich freue mich natürlich auch schon unglaublich auf meine Familie (besonders auf meine Mama) und Freunde in Deutschland, die ich jetzt ein ganzes Jahr nicht gesehen habe und wirklich seehr vermisse.
- ich werde also mit einem lachenden und einem weinenden Auge von hier weggehen.

                                      "You will never be completely at home again.
                                  Because part of your heart will always be elsewhere.
                               That is the price you pay for the richness of loving and
                                         knowing people in more than one place."


mi querida mamá <3


feliz cumpleaños, hermanito :)