Samstag, 26. Dezember 2015

Salar de Uyuni - Tour

Am 12. Dezember ging sie los, unsere 1. Tour in Bolivien. Nachdem wir (wie zu erwarten war) fast eine Stunde auf unser Taxi gewartet hatten, ging es dann endlich Richtung Potosí.
Ca. eine halbe Stunde vor Ankunft gönnten wir uns erst einmal eine Tablette, die uns vor der Höhenkrankheit schützen sollte, denn Potosí liegt auf ca. 4000m Höhe.
Noch am selben Tag besichtigten wir das Casa de Moneda, wo wir mit Erstaunen feststellen durften, dass wir unsere Fühung lieber auf Spanisch als auf Englisch gehabt hätten, da es uns ernsthaft schwer fiel dem Englisch unserer Führerin zu folgen. Neben dem Herstellvorgang der Münzen wurden uns auch die Geschichte Potosís und unzählige Gemälde vorgestellt.
Am nächsten Morgen wurden wir mit einem Bus direkt vor unserem (übrigens super gutem) Hotel abgeholt, um gemeinsam mit unserem Guide zur Miene zu fahren.
Vorher haben wir allerdings noch einen Zwischenstopp in einem alten Gebäude eingelegt, wo wir uns "bergfest" gemacht haben, sprich uns in rote Schutzkleidung geworfen haben, unseren Helm aufgesetzt haben, unsere Gummistiefel angezogen haben und unsere Lichter befestigt haben. Unser Guide war ein total verrückter, netter Kerl, der uns nach einer ausgiebigen Fotosession (siehe Bilder) erklärt hat, wie das Leben eines Mineros aussieht. Dann hieß es auch schon "Glück auf" und wir standen unmittelbar vor dem Eingang in die dunkle Miene, in welcher wir eine knappe halbe Stunde durch die engen Gänge gekrabbelt sind und gespannt zugehört haben, was unser Guide uns über seine Arbeit und die einzelnen Steine unter der Erde erklärt hat. In Deutschland wäre es wahrscheinlich nicht erlaubt in eine derartige Miene zu steigen, da es schon ab und an mal vorkam, dass rechts von einem ein metertiefes Loch auftauchte und über einem ein morscher Holzstock die obenliegenden Steinbrocken halten sollte, weshalb wir alle auch ein wenig froh waren, als wir wieder Tageslicht erblickten.
Am Abend ging es dann mit der Flota durch die wunderschöne Landschaft des Altiplanos nach Uyuni, wo die eigentliche Salzsee-Tour begann. Nach einer Nacht in einem Hostel ohne viel Wasser, waren wir gespannt, was uns auf dem Salar de Uyuni erwarten würde und so setzten wir uns aufgeregt und leider NICHT frisch geduscht in den 7 Personen-Jeep und machten uns erst einmal auf den Weg zum Cementerio de trenes (dem Friedhof der Züge).
Danach ging das Abenteuer los, raus auf den See aus Salz. Eine mehr als 10.000km² große Fläche aus purem Salz erstreckte sich vor uns und die unendlichen Weiten faszinierten uns sehr.
Völlig ermüdet von den Fotoshootings, stärkten wir uns dann in einem ehemaligen Hostel direkt auf dem See. Unser Guide hatte uns Gemüse, Obst, Fleisch, Kartoffeln und Getränke aufgetischt und wir genossen gemeinsam das leckere Essen.
Unser 2. Stopp war dann die Isla Inca Huasi (eine Kakteeninsel, ebenfalls mitten auf dem Salar). Huasi ist übrigens Quechua uns heißt Haus, also war diese Insel das Haus der Inka. Knappe 2 Stunden besichtigten wir die Insel und versuchten uns dabei möglichst oft im Schatten aufzuhalten, da es wirklich unerträglich heiß war und die Sonne eine unglaubliche Kraft hatte. Nur gut, dass wir alle Mützen und Schals dabei hatten, weil uns vorher alle gewarnt hatten, wiie kalt es doch in Uyuni sei, so konnten wir uns wenigstens damit vor der Sonne schützen :D
Der Tag endete in einem Salzhostel in einem kleinen Dorf nahe des Salars, wo uns Tee und Abendessen serviert wurden und wir nochmal an der Gemeinschaftssteckdose alle Akkus aufgeladen haben, bevor es am nächsten Morgen (wieder mal ungeduscht, da Wasser dort Mangelware ist) nach einem schnellen Frühstück weiter ging.
Der 2. Tag der Tour beinhaltete die Besichtigung diverser Lagunen, unter anderen die der Laguna colorada. Die Laguna colorada ist eine Lagune mit rosagefärbtem Wasser, welches seine Farbe den Pflanzen zu verdanken hat.
Ziemlich cool waren die Flamingos, die man in allen Lagunen sehen konnte, waschecht und hautnah!
Die Laguna colorada befindet sich in einem Nationalpark, für den wir 150 Bolivianos Eintritt zahlen mussten, wobei sich das Geld gelohnt hat, da wir den ganzen Tag in diesem verbracht haben.
Weiter ging es durch die Wüste zum Árbol de piedras, wo es so windig war, dass eine Freiwillige erst einmal ihrem Strohhut hinterherrennen musste und wir uns entschieden noch vor dem Minitornado wieder den Jeep aufzusuchen. Árbol de piedras (=Baum aus Steinen) übrigens deshalb, weil der Stein geformt ist, wie ein Baum...Überraschung :D
An diesem Tag hatten wir viele Kilometer hinter uns gebracht, sodass wir nach etlichen Stunden Fahrt nicht mehr weit von Chile entfernt waren und haben dann einen aktiven Vulkan betrachtet, der zur einen Hälfte in Chile und zur anderen in Bolivien steht.
Leider taten Vera und mir alle Knochen weh, da wir als die 2 Kleinsten hinten sitzen mussten und das Auto auf den provisorischen Wegen durch Steinwüste und Büsche gefühlt keine Federung besaß.
Im Hostel angekommen war alles was wir brauchten: eine Dusche, Strom und Essen. Jetzt zuerst die gute oder die schlechte Nachricht? Ok, also die schlechte Nachricht war: Es gab nur Strom von 8-halb 10 und Duschen war relativ teuer, dafür dass es nur kaltes Wasser gab. Die gute Nachricht war, dass wir nach einer Tasse Tee und Keksen zum Abendessen Spaghetti und Rotwein bekommen haben (das nenn' ich ausgleichende Gerechtigkeit).
Die Nacht war allerdings sehr kurz und so hieß es um 4 Uhr schon wieder "raus aus den Federn und ohne zu zetern". Wir frühstückten schnell unsere Pancakes, schnürten die Backpacker aufs Autodach und fuhren in den Sonnenaufgang.
Zum ersten Mal wussten wir, wofür wir Winterjacke, Handschuhe, Schal und Mütze mitgeschleppt hatten, denn draußen waren gerade mal 0°C.
Dieses mal ging es zuerst zu den Geysiren, die mitten im Nichts auftauchten. Bevor wir rausstürmten um Bilder zu machen, warnte uns unser Guide vor den Gefahren des 80°C heißen Wassers. Es war total faszinierend, wie dicht der Dampf aus dem Boden emporstieg.
Halb erfroren machten wir uns schließlich auf den Weg zu den aguas termales, wo wir, wenn wir Schwimmsachen dabei gehabt hätten, in einem warmen Becken hätten baden können. Wir entschieden uns allerdings gegen warmes Wasser und für Mittagessen, was wie immer sehr vielfältig war.
Bevor wir den Heimweg antraten, ging es noch schnell zur Laguna verde, die sich leider noch nicht grün gefärbt hatte. Es heißt, dass sich die Farbe der Lagune duch den Wind grün färbt. Da wir ziemlich schnell beim Besichtigen waren, hatten wir zu viel Zeit für die Fahrt nach Uyuni und machten deshalb noch in einer Art Canyon Halt, wo wir die Möglichkeit hatten Lamas hautnah zu sehen und ein paar ruhige Minuten an der Laguna negra (schwarze Lagune) zu verbringen.
Eine wirklich spannende, vielseitige Tour ging somit zu Ende und unsere letzte Station war LaPaz. Dort angekommen hatten wir einen Tag zur freien Verfügung, an dem es uns auf den Hexenmarkt zog, um die Alpacaläden unsicher zu machen (typisch Touri) und dann noch zur Seilbahn hoch nach El Alto. Es war irgendwie ein ungewohntes Gefühl mit einer Seilbahn nicht über eine Skipiste zu fahren, sondern über die Dächer von Häusern einer Stadt. Von oben hatte man einen atemberaubenden Ausblick über die riesige Stadt.
Am nächsten Tag hatten wir eine geführte City-Tour durch LaPaz, die auch die Valle de la Luna beinhaltete, dazu später ein Bild.
Abends trafen wir uns dann mit Matthias, Pirmin und Kay, um das Nachtleben von LaPaz auf die Probe zu stellen, erfolgreich :D
Man kann wirklich nur sagen, dass die Tour ein voller Erfolg war und einem innerhalb weniger Tage die Vielfältigkeit und Schöheit Boliviens vor Augen geführt wurde.
Ich hoffe die Bilder ermöglichen euch einen kleinen Einblick in das, was wir in dieser Zeit erleben durften und lassen euch meine Begeisterung ein Stück weit nachvollziehen.

Viel Spaß beim Anschauen der Bilder!



Ja, das im Hintergrund ist der Eingang :D

Inca Huasi


Laguna

Laguna verde

Unterkunft "Salzhotel"


Árbol de piedras

Geysires

Canyon mit Lamas
Laguna colorada
Salar de Uyuni

Valle de la Luna

Seilbahn in LaPaz




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