Dienstag, 12. Juli 2016

I'm a survivor!



Die wahrscheinlich gefährlichste Straße der Welt – el camino de la muerte in Bolivien.
Die Todesstraße ist ca. 65km lang und führt von LaPaz Richtung Norden nach Coroico, in die bolivianischen Yungas.
Bis 2006 eine Umgehungsroute gebaut wurde, galt diese Straße als eine der gefährlichsten der Welt und auch heute noch nehmen einige Bus-/ und LKW-Unternehmen, sowie Privat-PKWs, die Straße durch die Yungas. Aber die sogenannte Deathroad ist heute vielmehr zu einer Touristen-Attraktion geworden und so fahren täglich mehrere Organisationen mit dem Mountainbike die Straße runter.
..so auch Lara und ich.
Mit dem Hintergrundwissen, dass ca. 1 Monat vor unserer Tour jemand auf dieser Straße ums Leben gekommen ist, der ebenfalls mit dem Bike eine Tour gemacht hatte, standen wir nun mit zitternden Knien vor unserem Hostel und warteten darauf, dass unsere Organisation uns abholt, um die Tour anzutreten. Wir versuchten uns mit dem Lied „I will survive“ von Gloria Gaynor, Mut zu machen, vergeblich!
Mit weiteren 7 lebensmüden Teilnehmern, ging es dann nach unzähligen Instruktionen unseres Guides, los.
Die ersten 30 Minuten fuhren wir zum Eingewöhnen auf Asphalt. 90 Minuten der gesamten Stecke sind übrigens Downhill. Dann kamen wir an einem Tunnel an, den wir jedoch nicht mit den Bikes durchqueren durften, weshalb wir stattdessen eine sogenannte „Probestrecke“ nahmen, die am Tunnel vorbeiführte. Unser Guide erklärte uns vorher, dass wir auf den paar Metern einen ersten Eindruck bekommen werden, wie die restliche Straße sein wird, - steinig, löchrich, gruselig!
Nach der Probe-Deathroad hielten wir erneut an, ich schaute Lara an und war froh zu wissen, dass sie das selbe dachte: wenn so die nächsten 4 Stunden verlaufen, drehen wir durch :D
Wir stiegen später in den Bus ein, der uns zum eigentlichen Beginn der deathroad brachte, wo wir noch einmal ein Gruppenbild machten und den Eintritt zahlten.
Auch hier gab es wieder einige Instruktionen, wie zum Beispiel die, dass auf der Deathroad englische Straßenregeln herrschen, - Linksfahrgebot! Nur leider befand sich links von uns der Abgrund.
Nun ja, wir wollten das Ding durchziehen und traten die Tour an.
Knapp 4h downhill, über Stöcke, Steine, Schlaglöcher und durch Wasserfälle, ging unsere Tour. Auf den ersten Metern waren wir noch sehr vorsichtig und man versuchte sich so gut es geht auf die Straße zu konzentrieren und bloß nicht links runter in den Abgrund zu schauen..
Nach der 1. Hälfte (die übrigens gefährlicher sein soll, als die 2.) wurden wir allerdings übermütig und immer und immer schneller. Tatsächlich kam einem der Gegenverkehr auf der rechten Seite entgegen und man strengte sich an, den Lenker nicht nach links zu ziehen, um heil in Coroico anzukommen.
Glücklicherweise passierte niemandem aus der Gruppe etwas, bis auf 2 Platten (wovon einen natürlich ich hatte, war klar :D).
Als wir unten in Coroico angekommen waren, sangen wir alle gemeinsam „I’m a survivor“ von destiny's child und freuten uns auf eine (kalte) Dusche und leckeres Essen!
Unsere Gruppe war verdammt cool drauf und wir hatten extrem viel Spaß an diesem Tag.
Abschließend muss man sagen, dass die ganze Aufregung umsonst war. Todesangst? Nein. Gefährlich? Jein. Spaß ohne Ende und traumhafte Landschaft? JA!
Also Leute, es lohnt sich wirklich und wenn man sich nicht total doof anstellt und sich an die Regeln hält, kann auch nichts passieren und ihr werdet eines der geilsten Erlebnisse überhaupt haben!
Lara und ich waren jedenfalls mächtig stolz auf uns und versuchten unseren Muskelkater mit ein paar Gläsern Wein und einem lustigen Abend mit einem Freund aus LaPaz, zu vergessen.

Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, da unser Flug von LaPaz nach Santa Cruz um 10Uhr ging.
In SantaCruz angekommen gingen wir ein bisschen in die Stadt und ich musste noch die Reste im Koffer verstauen.
Am Abend trafen wir uns mit Nazira, die ebenfalls Mitarbeiterin der Organisation ist und besprachen die ein oder andere organisatorische Sache und blickten gemeinsam auf unseren Freiwilligeneinsatz zurück.
Am nächsten Morgen, den 21.06 ging Daniels und mein Flug von Santa Cruz über Lima und Madrid nach Frankfurt. Bis auf 5h Wartezeit in Madrid, weil wir unseren Anschlussflug nach FM verpasst hatten, lief alles glatt und wir landeten am 22.6 gegen späten Abend in Frankfurt.

Am Flughafen wartete meine Familie (Oma, Opa, Mama, Bruder, Schwester und die 2 Hunde, also der komplette Clan) bereits auf mich mit einer Herzlich Willkommen –Girlande, einem Welcome Back-Ballon und natürlich einer Flasche Sekt :)
Es ist schön wieder Zuhause bei meinen Liebsten zu sein und ich freue mich auf die Zeit, die jetzt kommt :)


zum Eingewöhnen

die deathroad - unsere "Straße"





die Landschaft war ein Traum


ready to ride :D

DEEEUUTSCHLAAAND <3<3<3

you put your arms around me and i'm home


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen