Montag, 11. April 2016

las 3 chicas blancas

Als wir an unserem 1. Tag durchs Dorf gelaufen sind, fühlten wir uns wie hinter Scheiben in einem Zoo als Hauptatraktion, wir wurden von allen angeschaut. Die einen lächelten uns zwar an und begrüßten uns nett, aber andere schauten uns fragend an und gaben uns das Gefühl nicht gerade willkommen zu sein.
Mittlerweile fühle ich mich aber als ein Teil des Dorfes und es gibt wenig Leute die einen abweisend anschauen und man weiß inzwischen auch von wem ein "chocita" oder "gringita" nett gemeint ist und von wem nicht.
Zu den Männern hier im Dorf kann man eigentlich nur sagen: Es gibt sone und solche. Der eine Teil pfeift uns hinterher und ruft "Hola, Bebé" und der andere (leider kleinere) Teil verhält sich völlig normal.
An den Tiendas (den kleinen Läden hier im Dorf) trifft man auch auf verschiedenste Verhaltensmuster. Zum Beispiel Doña Lisa aus der Tienda gegenüber freut sich jedesmal wenn wir kommen und begrüßt uns mit einem freundlichen "Hola Mamita, como estas", während man in einer anderen Tiendas damit rechnen muss, dass man auf die Frage, ob sie Champignons verkaufen, als Antwort ein freches "Ich versteh' dich nicht" bekommt und die Verkäuferin einfach geht.
Ansonsten hat man seine 5-6 Leute mit denen man auf dem Weg zur Arbeit kurz ein Schwätzchen hält und stößt auch öfters auf Leute, die sich für unseren Freiwilligendienst interessieren und uns deshalb ansprechen und sich mit uns unterhalten.
Ab und an besuchen wir zum Beispiel Doña Lisa, um uns über den aktuellsten Dorftratsch auszutauschen, lassen uns von Doña Nancy beibringen wie man leche de tigre (einen typisch bolivianischen Schnaps aus Milch) macht und trinken mit Doña Norita, ihrem Ehemann und ihrem Bruder eine Tasse Tee.
Ob ich mich immernoch unwohl fühle? Nein. Ich habe mich an das Verhalten der Menschen hier schnell gewöhnt und inzwischen macht es mich eher agressiv, wenn man mir hinterherpfeift, jedoch gibt es immer wieder so liebe Menschen, dass ich darüber hinwegsehen kann.

cholitas in Sopachuy,  mit traditioneller Kleidung

kein Wunder, dass wir auffallen :D


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen